Unser Familyship-Baby
Die Geschichte um Familyship herum: das Wer-mit-Wem und warum überhaupt. Vom Kinderwunsch bis zum Co-Parenting.
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Teil 1: Vorwort Einen Blog zu schreiben, mein Leben öffentlich und realistisch zu präsentieren, ist eine sehr fremde Angelegenheit für mich. Dennoch habe ich mich dazu durchgerungen, weil ich denke, dass meine Familienkonstellation eine besondere ist; es gibt kaum Vorbilder für solch ein Modell. Nicht, dass ich nun glaube, unbedingt ein solches Vorbild zu sein – aber es gibt mich und diese Geschichte und vielleicht bringt sie uns ein Stück weiter zu einem erweiterten Verständnis von Alltäglichem. Das ist mein Anliegen. Wie so vieles, fängt auch meine Geschichte mit einem Knall an. -
Teil 2: Der Knall Es gibt Dinge, die gibt es eigentlich nicht. Und schon gar nicht in der eigenen Beziehung. Und dann hörst du dich sagen: lass die Schlüssel da und geh! Erst raschelt es, dann klirrt es und schließlich kracht deine Wohnungstür ins Schloss. Du bleibst allein zurück in der Badewanne, in der ihr eben noch zu zweit gelegen habt. Was du siehst ist Nebel. Bis du realisierst, dass das gerade wirklich passiert. Und dann fängst du an zu frösteln. Das war ich, nach sieben Jahren eheähnlicher Beziehung. -
Teil 3: Etwa 12 Monate vor der Badewanne Es war nicht alles schön, nein, es war dieses Auf und Ab im Rahmen des Normalen – was auch immer das sein mochte. Eines Abends, als ich auf dem Sofa saß, überkam mich ein eindeutiges Gefühl: ich will ein Kind. Genauer: mein Körper will ein Kind. Jetzt. Bald. Nein, sofort. Auch der Verstand war schnell einverstanden und meine Freundin sah das genauso. -
Teil 4: Entstehung von Familyship Dunkel war es immer. Es war immer nach dem Job oder Wochenende oder vor dem Job und kontinuierlich späterer Herbst. Was flimmerte waren unsere Monitore. Teetassen, Kaffeebecher, leere Zigarettenschachteln auf dem Tisch. Daneben Papierstapel mit Skizzen, Organigrammen, Kalkulationen. Meine größte Hassliebe entdeckte ich bei der Erstellung von Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien. Das war noch vor der… -
Teil 5: Dating Mann 1: bodenständig, gebildet, vermögend. Wir waren nervös, als ginge es um die große Liebe. Die ersten Telefonate mit zittriger Stimme und einem Versprecher in jedem zweiten Satz. Das erste Treffen ein Volltreffer. Kaffee und Kuchen an einem ausgehenden Sommertag. Umarmung am Ende, ja klar, nächste Woche, gerne – unsere Worte auf seinen Vorschlag. Wir… -
Teil 6: Schluss mit Suchen Irgendwann wurde das Daten öde und wenn es nicht weiter gegangen wäre, so wäre es doch wohl bei einem hey, und was machst du so, geblieben. Also machten wir uns ans Kennen lernen (Mann 3). Abendessen mit Freunden und alleine, zu Hause und in Restaurants, Parties, Kurzurlaub, Spaziergänge, Kino, Theater, Museum, Lesung und MailsMailsMails und… -
Teil 7: Und nun? Der Knall kam ja nicht plötzlich. Der Zeitpunkt zwar schon, aber alles andere war absehbar. Die Entscheidung für ein Weitermachen als Single war schon getroffen bevor das Singlesein eingetreten war. Denn alles andere war da: Vater in spe, Freunde, Job, Familie, Sicherheiten. Und natürlich der Wunsch. Die liebe Psyche nur musste zuerst vom Püree wieder… -
Teil 8: Moskau zuerst Zwei Monate später. Mit einem Reiserucksack auf dem Rücken lief ich durch die Gänge des Berliner Flughafens Tegel. Tocotronic auf den Ohren, Samstag ist Selbstmord. Das ist eine andere Baustelle, dachte ich, gab das Gepäck auf und ging zum Gate. Das Flugzeug war halb leer. Es war Januar. Ein Fensterplatz und ich freute mich wie… -
Teil 9: Moskau dann Wir saßen auf dem Bett, jeder auf einem. Wir hatten noch einen Abend bis dahin. Wir versuchten so zu tun, als wären wir stinknormale Touristen. Bis ich zugeben musste, noch nicht einmal in meinem Lonely Planet gelesen zu haben. Es ging um etwas anderes und das lag in der Luft und das war einfach der… -
Teil 10: Moskau weiter Die Nacht war schlafarm und der Morgen müde, der rote Platz eiskalt und Lenin heute nicht zu besichtigen. In Restaurants, die aussahen wie Wohnzimmer, ein Berlin-Gefühl nur anders. Großstadt im Schnee mit rauchenden Schornsteinen vor azurblauem Himmel, dessen Farbe trog. Gianni verlor seine Handschuhe. Wir teilten, mal trug er meinen rechten und ich meinen linken,… -
Teil 11: Moskau und noch weiter Wir liefen weiter und weiter und mir wurde bewusster und bewusster, dass das tatsächlich der richtige Weg war. Schritt für Schritt wurden wir nüchterner. Vor dem Hotel noch eine letzte Zigarette, betretendes Staksen von einem Bein auf das andere. An der Rezeption unsere Frage nach Wodka. Wir erhielten den freundlichen aber bestimmten Hinweis, es wäre… -
Teil 12: Moskau danach In Berlin einen Tag Ruhe voneinander, dann noch einen Versuch, gleich nach dem Frühstück. Liegenbleiben, Füße hoch. In Berlin war das weniger aufregend, aber irgendwie auch bequemer. Dann zurück zur Arbeit. Wie war deine Reise? Super! Moskau ist wirklich sehenswert, die riesigen Straßen, die hohen Häuser, diese Eiseskälte. Schon ein Erlebnis. War ich im Urlaub?… -
Teil 13: Berlin I Warten. Testen. Negativ. Das kann nicht sein. Noch einmal testen und noch mal und einfach noch ein paar Tage zuwarten. Und dann die Gewissheit und der Schock. Wie kann das denn sein? Verdammte Scheiße! Zwei Wochen wieder rauchen und trinken und tanzen und dann noch mal und inzwischen weniger aufregend. Gehen wir einen Kaffee trinken?… -
Teil 14: Berlin II Warten. Testen. Negativ. Das kann nicht sein. Noch einmal testen und noch mal und einfach noch ein paar Tage zuwarten. Und dann die Gewissheit und der Schock. Wie kann das denn sein? Verdammte Scheiße! Zwei Wochen wieder rauchen und trinken und tanzen und dann noch mal und inzwischen noch weniger aufregend, dafür zehrender. Es klappte… -
Teil 15: Berlin III Dann noch ein Zyklus und jetzt war es unwahrscheinlich. Unsere zwei Leben machten ein neues Leben in diesen vier Wochen unmöglich. Egal, trotzdem versuchen. Und dann wieder ein Vollmond und ich dachte spring, spring, spring und der Eisprung kam, aber viel zu spät und ich war frustriert. Und ich glaube, Gianni auch. Wir beschlossen uns… -
Teil 16: OMG Wenn man den Teststreifen schräg gegen das Licht hielt, konnte man erahnen, dass dort eine Linie entstand – neben der Kontrolllinie. Am nächsten Tag ging das auch ohne Schräghalten und am darauf folgenden Tag sogar im Dämmerlicht. Erst mit dem Ovulationstest, dann mit dem 10er Schwangerschaftstest und schließlich auch mit dem 25er Streifen. Dann der… -
Teil 17: Dingsbums Über Schwangerschaft zu schreiben ist müßig, da gibt es tonnenweise Material im Netz, in Büchern, bei Freundinnen und Müttern. Nur so viel: auch ich musste Kotzen, vier Monate lang und ja, es hörte tatsächlich plötzlich auf und ja es folgten gute Monate. Die danach kamen waren beschwerlicher, ein bisschen Alte-Frau-Gefühl vorweggenommen. Wir wussten, die ersten… -
Teil 18: Wohnung Ein langes Thema, weil oft besprochen, viel darüber nachgedacht, davon geträumt, gut gelaunt und schweißgebadet, vor Schwierigkeiten gestanden, Probleme gelöst und neue geschaffen und noch immer wohnte einer von uns im Prenzlauer Berg und ein anderer im Wedding. Unser Plan aber sah vor, dass zwei nebeneinander liegende Wohnungen, die es tatsächlich auch schon gab, mit… -
Teil 19: Singlesein Manchmal ist es schwer zu vermitteln, dass genau das gewollt war und eine freie Entscheidung, die ich nicht bereue und die zu den wunderbarsten Dingen in meinem Leben gehört, die ich je gemacht habe, dass ich mich wahnsinnig freue und dieses Kind nicht der Lückenfüller für eine misslungene Partnerschaft ist und dass da sicherlich eine… -
Teil 21: Herbst Vor dem Fenster hatte der erste Tag mit Dauerregen begonnen und einem Wind dazu, der einem noch durch die Herbstjacke zog. Ich fing an zu Niesen und hatte das Bedürfnis nach Zimtsternen und Ingwertee. Es war klar, es ist Herbst.Mich beschlich dabei ein seltsames Gefühl, denn Herbst bedeutete, dass auch Weihnachten nicht mehr allzu fern… -
Teil 22: Eltern II Sie brachten Schokolade, wuschen Wäsche, kamen jeden Tag vorbei. Auf der Wöchnerinnenstation. Nachdem die Fruchtblase platzte. Plötzlich. Acht Wochen zu früh. Und noch dazu am Heimatort. Der Geburtstag der eigenen Mutter. Der letzte Familienbesuch vor dem Geburtsvorbereitungskurs sollte es sein. Aber noch war sie im Bauch. Damit alles gut. Nun Antibiotika in den linken Arm,… -
Teil 23: Erste Momente Wehen machen keinen Spass. Egal wie gross das Kind ist. Auch nicht im rosaroten Nachhinein. Die Erfahrung der Geburt aber, ist eine der eindrucksvollsten in meinem Leben. Zwei Augen, eine Stirn, der Haaransatz, dahinter schwarze klebrig feuchte Haare, ein offener Mund, zahnlos und immer wieder diese Stirn, etwas platt und oben abgerundet und dann war… -
Teil 24: Das Drumherum Soziale Netze funktionierten, egal wie man sich nannte. Cousinen, Onkel, Großeltern, Nachbarn, Freunde, Kollegen, Kegelkameraden und ehemalige Kommilitonen, sie kamen vorbei, riefen an und schickten Pakete, mindestens ein paar Zeilen. Und der Kopf, der stand einem irgendwo und dennoch war man froh und alles Weitere erstmal nebensächlich. Nur im Familienzimmer wurden die Betten nicht aneinander… -
Teil 25: Frau-Sein, Mutter, back to the roots – Gott hab uns selig, die Warmherzigen Man sollte meinen, heute wäre Mutterschaft etwas Modernes im Traditionellen, etwas, das sich ins Jahr 2014 fügt. Es gibt Elternzeit und Elterngeld, Kita-Gutscheine, Tagesmütter und die altbewährten Großeltern. Und das ist toll. Ich habe mir bei meinem Kinderwunsch nicht ein einziges Mal finanzielle Sorgen gemacht. Damit können wir uns in Deutschland verdammt glücklich schätzen –… -
Teil 26: Erste Wochen Zäh zog sich die erste Zeit auf der Frühchenstation. Zwischen Füttern, Wickeln, Waschen, Milch abpumpen blieben manchmal nur dreissig Minuten und da musste geduscht, gegessen, geschlafen, Spazieren gegangen werden, da kam Besuch und ach ja, Geburtsurkunde beantragen, Kindergeld, Elternzeit und Elterngeld und Mutterschutz fand auch statt.Rückbildungsgymnastik und Hebammenbesuche und zurück geflitzt und so viel Liebe… -
Teil 27: Erste Wochen II Unser Frühchen gedieh emsig und beständig. Auch wenn es von 1490g eine gewisse Zeit dauerte bis zur Entlassung, irgendwann kam auch unser grosser Tag. Vom Mikrokosmos mit Händedesinfektion und Einsortierung in die Hackordnung Krankenhaus in die große weite Welt sollte es staufrei am Abend und im Dunkeln gehen. Das Auto randvoll mit all den lieben… -
Teil 28: Der Umbruch Diese zweimal ersten Wochen waren begrenzt und liefen unwillkürlich auf den großen Umbruch zu. Der Umbruch brachte das Ende des Höhlendaseins mit sich und war das Thema seit Monaten, der Umzug. Geplant war es, dass sowohl Gianni als auch ich umziehen, in zwei nebeneinander liegende Wohnungen, die mit einem Durchbruch verbunden werden, sodass Milla hin… -
Teil 29: Erste Tour Florenz, Rom, Mailand. Mit einem Taxi zum Flughafen. Wir hatten einfach zu viel Zeug für die S-Bahn. Mit dem Kinderwagen bis zum Gate. Sicherheitsgurt umlegen und Schwimmweste für Babies entgegennehmen. Milla schaute in ein Buch, schlief irgendwann ein und nach der Landung gähnte sie einmal kräftig. Das war es und wir waren da. Erster Stopp… -
Teil 30: Zurück In Berlin nun eine fast bezugsfertige Wohnung, wieder WG bei Gianni für ein paar Tage und dann kamen meine Eltern und in einer Hauruckaktion wurden Kisten ausgepackt und Möbel zusammengeschraubt. Es musste schnell gehen. In wenigen Tagen begann die zweite Tour. weiter zu Teil 31: Zweite Tour -
Teil 31: Zweite Tour Paris. Die Sonne schien. Ich musste erstmal zwei Tage schlafen und wieder Staubsauger und Wäsche vergessen. Milla schlief genauso gut und zum allerersten Mal nicht mehr in meinem Arm, sondern neben mir und bereits vor mir und ich konnte mich auf der Matratze hin und her drehen und war so richtig erholt. Mit dem Kinderwagen… -
Teil 33: Dritte Tour Kaoshiung, Taiwan. Die Sonne schien hinter den Wolken. Das war vorteilhaft, auch so erreichten wir tropisch feuchte 30 Grad, die beim ersten Schritt aus dem klimatisierten Flughafen unmittelbar einen feuchten Film auf die Haut legten. Es war dunkel als wir ankamen, Leuchtreklamen mit chinesischen Schriftzeichen am Strassenrand, Autos, Scooter, Hochhäuser, Strassenhändler. Und ich hatte jegliche… -
Teil 34: Berlin …war schon frühlingshaft und beheimatete uns für zwei Monate. Ein Alltag stellte sich ein. Viel frische Luft und viel allein. Die anderen Mütter hatten ältere Kinder und waren überwiegend an ihre Schreibtische zurück gekehrt. Eine Woche zu den Großeltern. Milla begann zu Lallen und weil sie so gerne Ai Weiwei sagte, brachte ich sie zur… -
Teil 35: Familie sein 1. Für mich sind die Fronten klar. Ich bin lesbisch. Ich bin Single. Gianni ist ein guter Freund. Wir hatten nie Sex. Mein Umfeld weiss das. Manchmal, so habe ich den Eindruck, muss ich mich rechtfertigen, dass Gianni und ich uns gut verstehen. Manchmal, so scheint mir, muss ich fast beweisen, dass nichts Partnerschaftliches zwischen… -
Teil 36: Vierte Tour Italien rauf und runter. Inzwischen waren wir sooft hier, dass der Blick für die kleinen hübschen Nebensächlichkeiten schon fast abhanden kam. Wir lebten mit und gehörten dazu und doch nicht. Zumindest ich nicht. Ich spürte die Zwänge, in die eine Schwiegertochter geraten könnte und blieb doch Gast, weil ich genau das war, und bemühte mich… -
Teil 37: Prioritäten Früher war das anders. Wenn du aufwachtest und dein Hals schmerzte, wenn deine Muskeln schwer waren und das Thermometer etwas anzeigte, was dir nicht gefiel, so hattest du vermutlich die Bettdecke wieder über den Kopf gezogen und gedacht, hey, einen Tag ohne schlechtes Gewissen nicht arbeiten gehen. Jetzt dachtest du eher, na gut, Fieber, Muskelschmerzen… -
Teil 38: Und was sagen die anderen Deine Frau, sagten sie zu Gianni. Dein Mann, sagten sie zu mir. Erst wussten wir nicht so recht, was wir dann dazu sagen sollten und manchmal wussten wir das auch später noch nicht. Gianni aber hatte Spaß daran, es heraus zu finden. Erprobt war: wir sind kein Paar. Aha. Wir waren auch nie eins. Ahaa…. -
Teil 39: Wendepunkt Kita: 17.09.2014. Der Tag X.Die Italiener sagten dazu: La pancia e buio (im Bauch ist es dunkel). Remo Largo (berühmter Kinderarzt und im Übrigen auch Italiener) sagte dazu: gebt die Kinder in die Krippen! Und mein Gefühl sagte: raus mit dir, du kleiner Wurm, spaziere in die Welt hinein!Tatsächlich war ich aufgeregt und gelassen gleichzeitig…. -
Teil 40: Danke an Einer von Giannis guten Freunden, Paul White, sagte einmal: everyone should have a friend like Gianni. Ich finde, dem ist nichts hinzuzufügen. Everyone should have a friend like Gianni! Ich danke Gianni Bettucci. Und an meine Eltern natürlich! Was wäre ich ohne sie? Und an meine Freunde, die immer ein Ohr, einen Finger und manchmal… -
Die Fortsetzung Geplant war es nicht. Weitere Texte sollten nun wahrlich nicht entstehen, denn nach wie vor empfinde ich es als etwas gruselig, einen Teil meines Lebens öffentlich zu machen. Beispielsweise bin ich in der Vergangenheit bei einem Kindergeburtstag auf fremde Menschen gestoßen, die mich unversehens an ein Detail meines Lebens erinnerten – das sie aus dem… -
Das Danach nach dem Jetzt Neulich fiel mir ein Haar aus. Es war etwa 25cm lang und schneeweiß. Ich versuchte mir vorzustellen, wie lange dieses Haar schon auf meinem Kopf existiert haben mochte. Ich sah in den Spiegel. Jeden Tag sehe ich mich unverändert, mehr oder weniger. Dennoch weiß ich, dass Milla älter wird, dass ich älter werde und ich… -
Die Generationsfrage Vor einiger Zeit befand ich mich in einer Talkshow. Es handelte sich um ein seriöses Format im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen, bei dem es prinzipiell ziemlich persönlich zugeht. Ich kam in eine große Halle. In blaues schattenhaftes Licht getunkte Stuhlreihen umgaben dort kreisförmig eine sich mittig aufbauende Sofalandschaft. Beige und hell erleuchtet, der Kegel der Aufmerksamkeit…. -
Der neue Freund von dem Vater meiner Tochter Plötzlich ist er da, der neue Freund vom Vater meiner Tochter. Ich hatte gedacht, das würde sowieso nie passieren, der Herr in meinem Haushalt sei, bei all seinen Verabredungen, letztendlich doch beziehungsunfähig, niemand würde sich je auf jemanden einlassen, der sich von Fleischbrühe, sauren Gurken und Mayonnaise ernährte. Und dann stelle ich fest, dass ich… -
Krank sein Krank sein. Husten, Schnupfen und Heiserkeit sind lästig. Als ich mich allerdings im Wartebereich einer Rettungsstelle wieder finde, den eigenen weißen Kittel an den Haken gehängt und den Kopf zwischen den Händen haltend, und weiß, dass man das schon wieder hin bekommt, dass es aber bedeutend mieser ist als eine Blasenentzündung, dann halte ich erstmal… -
„Pipi-Kacka-Wurst“ Seit der Vater meiner Tochter einen neuen Freund hat, ist das schön für ihn. Und ich freue mich mit ihm. Natürlich. Ich mag ihn. Natürlich bin ich ein bisschen neidisch. Aber ja, klar, ich freue mich mit ihm. Das gehört sich so und ich gebe mir auch wirklich Mühe. Mein Alleinsein ist nicht schlimm. Oft… -
Es knallt und es stinkt … … mir gewaltig. Erst war er da, der neue Freund. Dann war er wieder weg. Wir waren viele und plötzlich waren wir wieder nur wir. Corona kam und ging nicht mehr und wir saßen in der Küche. Gemeinsam und einsam zugleich. Aus dem Fenster sahen wir das Flatterband um den Spielplatz gespannt und aßen Bohnen… -
Wochen-Wechsel-Modell Wenn sie aus dem Bus steigt und mich sieht, dann rennt Milla los und springt mir in die Arme. Der Turnbeutel vertüdelt sich an unseren Beinen und wir sind ein Knäuel aus Menschen, Jacken und Taschen. Am Montag kommt Milla zu mir zurück. Am darauffolgenden Montag springt sie Gianni in die Arme. Das ist so…
Das ist dir noch nicht genug? Nach und nach werden in losen Abständen weitere Beiträge erscheinen. Schau doch einfach mal wieder vorbei!